Mein Leben im Adrenalinrausch.
Mein Leben im Adrenalinrausch.

Mein Leben im Adrenalinrausch.

Hier kannst du nachlesen, wie mein Leben vor der Krankschreibung im Adrenalinrausch ablief.

Es war kein bisschen unangenehm und fühlte sich richtig an. Ich kam nie auf den Gedanken, etwas ändern zu müssen…
   

Vor 2006 bestand mein Leben aus Arbeit und Haushalt, dann irgendwann kam das Haus und die Kinder dazu, dies steigerte sich dann, indem ich zu allem noch Aufgaben im Ehrenamt übernahm.

Das klingt jetzt erstmal ganz normal, halt wie das Leben einer Frau und Mutter. Ich empfand es auch überhaupt nicht schlimm, gleich gar nicht als zu viel. Ich hatte noch Freizeiten und Kapazitäten. Wenn mein Körper nicht irgendwann den Schlussstrich gezogen hätte, hätte ich auch noch mehr übernommen.

Auch in der Klinik war ich immer noch der Meinung, dass ich nicht zu viel im Alltag auf meinen Schulter hatte. Nur habe ich es dann mal aufgeschrieben:

 

  • 40 h Arbeit als Eventmanagerin – deswegen auch öfters mal in den Abendstunden und am Wochenende, natürlich außerhalb der normalen Arbeitszeit, die dann natürlich als Überstunden galten
  • dazu kamen 40 Minuten Arbeitsweg – eine Strecke
  • in den letzten 20 Jahren zusätzlich Haus und Grundstück
  • seit 2006/2009 meine Kinder – theoretisch fast alleinerziehend
  • 2010 – 2011 – arbeitete ich abends/nachts – nachdem die Kinder im Bett waren – weiter von zu Hause aus … (durch einen Fast-Zusammenbruch und einer MutterKindKur bekam ich das aber „einfach“ wieder in den Griff.

Nach und nach kamen dazu die Ehrenämter:

  1. Elternaktiv Kind 1; Krippe, Kita, Schule – nicht selten als Vorsitzende/2. Vorsitzende
  2. Elternaktiv Kind 2; Krippe, Kita, Schule – nicht selten als Vorsitzende/2. Vorsitzende
  3. Kassenwart Kind 1; Krippe, Kita, Schule
  4. Kassenwart Kind 2; Krippe, Kita, Schule
  5. später habe ich dann Fotos für die Schule(n) von Veranstaltungen und für die Homepage gemacht – incl. sortieren, bearbeiten, versenden
  6. Fotos für den Tanzverein der Kinder – incl. sortieren, bearbeiten, versenden und Betreuung Social Media
  7. Fotos für den Musikverein der Kinder – incl. sortieren, bearbeiten, versenden, ablegen und Hochladen der Fotos auf der Homepage für die Eltern der Kinder
  8. Drachenbootverein: Fotos vom Training, Veranstaltungen, Ausfahrten, Betreuung Facebookseite, Betreuung Instagram, Erstellung Homepage und deren Betreuung
  9. SternenkindFotografie für den Verein  https://www.dein-sternenkind.eu/  (Vorabsprachen mit den Eltern, warten auf den Einsatz, Einsatz, Nacharbeit).

Vieles davon hatte ich gar nicht auf dem Schirm, weil es für mich selbstverständlich war und es nicht als zusätzliche Aufgabe wahrgenommen habe. „Sowas fällt halt mit ab“.

… und dazu die sogenannten „Hobbys“

  • über 200 Kakteen
  • über 50 Pflanzen im Garten
  • 2 Gewächshäuser mit Gurken, Tomaten …
  • Drachenbootverein mit Ausfahrten und Veranstaltungen
  • Begleitung der Kinder zu Ihren Auftritten im Musikverein
  • Fotografie

Am Ende waren es keine Hobby mehr sondern einfach nur viel Arbeit, die aber gemacht werden musste und dadurch viel Druck erzeugte.

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Und trotzdem hatte ich Zeit, mich mit Freunden zu treffen und auszugehen. Schon erstaunlich; wahrscheinlich hatten die Tage damals mehr als 24h … 

Es gab niemals einen Tag wo ich dachte, dass ich das nicht schaffe .. ich konnte im Kopf alles so lange hin und her planen, bis ich alles unter einen Hut bekommen habe. Wenn was dazwischen kam, auch nicht so schlimm .. da habe ich halt nochmal neu sortiert. Aber geschafft habe ich immer alles, egal ob ich fit oder kränklich war, das spielte keine Rolle. Auch meine 2 Krankenhausaufenthalte haben mich da nicht gestört. Ich habe einfach alles neu sortiert. Vor der 2. Not-OP habe ich zu Hause meine Sachen gepackt, bin auch Arbeit gefahren, habe alles wichtige mitgenommen und Aufgaben verteilt. Danach bin ich ins Krankenhaus, habe dem Notarzt erzählt was ich habe, und habe mich operieren lassen. Ich weiß heute noch seinen fragenden Blick als ich mit der schon fertigen Diagnose vor ihm stand. Aber ich hatte Recht :-).

Heute weiß ich natürlich, dass man diesen Wahnsinn an Aufgaben gar nicht schaffen kann. Da ich aber niemals Zweifel hatte an dem was ich gemacht habe, hat nur ein Zusammenbruch geholfen. Glück hatte ich nur, dass es mein Körper mit mir gut gemeint – und mich nicht mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall – bestraft hat. Ich bin glimpflich davongekommen und versuche nun die Schäden wieder zu reparieren.

Und hier kannst du lesen, wie mein Körper mir das jetzt nicht verzeihen kann: Symptome meiner Depression und meine Diagnosen.

Lichtenhainer Wasserfall
Lichtenhainer Wasserfall @Foto.Kr.afie

Ein Kommentar

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