Herzlich Willkommen auf meinem Blog.
seit November 2018 bin ich krank zu Hause. Ich habe einen langen Weg hinter mir. Viele Höhen und Tiefen begleiteten mich in den Monaten der Krankheit.
Warum mache ich mir aber nun die (wirklich) aufwendige Arbeit, um diesen Blog über meine Krankheitsgeschichte u.a. über die Depression zu schreiben? Dafür gibt es mehrere Gründe.
Vorrangig ärgert es mich, wenn ich auf Nachfragen von Familie, Bekannten, Freunden ect. – „Wie geht es dir“ – nicht wirklich antworten kann.
Was sagt man denn?: „Mir geht es gut“ : stimmt meistens nicht; wenn ich sage „Mir geht es nicht gut“ .. kommen evtl. Nachfragen .. die ich nicht beantworten kann. Wenn ihr euch mal meine Symptome anschaut ist es nicht machbar, genau diese Beschwerden aufzuführen, die gerade aktuell sind. Genauso kann ich nicht alle Beschwerden aufführen, mit denen ich gerade kämpfe .. da werde ich ja nicht fertig und ich bin unglaubwürdig.
Was sagt mal also? „Es geht so“ und bricht das Gespräch ab.
Das finde ich furchtbar und das wird immer schlimmer; je länger ich krank bin umso weniger traue ich mich – über meine Beschwerden zu berichten, geschweige denn zu sagen: Es geht noch nicht besser.
Noch schlimmer ist das schlechte Gewissen meiner Freunde, Familie, Arbeitskollegen gegenüber. Ein paar Monate kann man sich zurückziehen und immer sagen – es geht noch nicht besser. Aber lange 5 Jahre?
Der Blog ist vor allem erstmal für mich, für Andi – der immer wusste, dass ich mal ein Buch schreiben werde :-), für Brigitte, die schon 4 Jahre nichts mehr von mir gehört hat, für Ivette, der ich schon seit 4 Jahren verspreche, dass ich mich melde und für alle anderen, die ich in den letzten Jahren im Stich gelassen habe.
Aber auch für die, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben und die es mit mir aushalten, obwohl es manchmal echt nicht leicht sein kann. Als erstes Dank an meinen Mann, meine Kinder und an Tina … ohne die ich heute nicht da wäre, wo ich bin :-). An meine Familie, die immer verständnisvoll ist, an Marlon und Christin, die mich unter Obhut genommen haben, mir aber fast alle Freiheiten geben und Dank an alle, die ich jetzt vergessen habe.
Ich kämpfe mich zurück. Kann aber nicht versprechen – das die Ruhe um mich besser wird – aber ich kann versprechen, dass ich keinen vergesse und immer an euch denke. Und wenn ich mich mal ein paar Tage/Wochen nicht melde, dann ist das keine Absicht.
Eure Annett
PS: Der Blog ist noch in Arbeit .. also verzeiht mir Fehler und technische Probleme. Ich arbeite dran, auch wenn es dauert 🙂
#depression #krankheit #selbsthilfe #aufmerksamkeit #gehörverschaffen
Sehr gut geschrieben. Wir sind viele. Danke für deine wertvolle Arbeit 😘
Danke dir. Liebe Grüße…
Liebe Anett, als erstes ziehe ich meinen Hut vor dir. Der offene Umgang mit deiner Geschichte hilft zu verstehen. Die Liste der Diagnosen ist Wahnsinn. Fibromyalgie geht oft mit all dem einher. CFS ist ein Arschloch und das versteht kaum ein Nichtbetroffener.
die Verarbeitung inTextform ist eine gute Therapieunterstützung. Wir sitzen auch gerade über „unserer Geschichte“ und versuchen die letzte Zeit zu verarbeiten und die Zukunft bunt zu malen. Ich wünsche dir alles Gute und Liebe für deinen weiteren Weg. und vergiss nicht …. aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man ein wunderschönes Schloss bauen LG
Hallo Nelly, ich habe euren Weg ein bisschen verfolgt. Drücke euch die Daumen. Ja.. Textform hilft zu verarbeiten .. und vor allem sieht mann. Was schon geworden ist …
Liebe Annett, Respekt vor deinem Mut! Wir sind viele und noch zu wenige sprechen darüber. Und Respekt vor deiner Kraft! Alles Gute für dich!
Hallo Kathleen. Wenn du wir schreibst .. .dann gehörst du ja auch dazu .. sei gespannt auf meine Geschichte… ich bin denke ich gar nicht mutig .. ich bin nur verzweifelt… weil man eben so schlecht hinter die Fassade schauen kann. Wir hören uns. Lass es dir gut gehen, gern auch mehr privat .. wenn du redebedarf hast .. sei gedrückt.. lg Annett
Hallo Annett,
mir gehts genau wie dir.
Lange habe heimlich gelitten, bevor überhaupt mal zum Gespräch kam, das ich doch was haben könnte.
Es ist ein sehr langer Leidensweg, aber dennoch darf man nie aufgeben.
Auch wenn die Gesellschafft heut zu Tage echt schrecklich sein kann, so gibt es aber dennoch Menschen, die einen verstehen.
Fühl dich gedrückt und mach weiter so.
Geb nicht auf und lass die anderen reden.
Nur du allein, weißt, welchen Leidensweg du wirklich hinter dir hast!
Liebe Grüße, Anja
Hallo Anja, vielen Dank für deine Worte .. ja. echt schwierig ..wenn ich mich damals nicht selbst eingewiesen hätte, wäre ich heute gesund gestempelt und könnte aber nicht arbeiten. Genau mit der Rente. Alles meine Ärzte bestätigen, dass ich nicht arbeiten kann, die RV sagt .. dass 6 h als Pförtner schon gehen würde.
Da bin ich echt stur uns sehe das nicht ein, 30 Jahr fast ohne krank sein gearbeitet .. alles getan, gezahlt .. u.u.u und nun wird man alleine gelassen. Nicht mal Rentenpunkte gibt es .. 30 Jahre harte Arbeit .. um dann in die Altersarmut zu fallen? Ne… das geht echt nicht .. ich kämpfe noch ein bisschen weiter. lass es dir gut gehen .. wir lesen uns. LG Annett